I R I S   L I C H T I N G E R

DAS AUGSBURGER LIEDERBUCH
Ein musikalisches Manuskript der Renaissance

KONZERT und  CD - PRÄSENTATION der Weltersteinspielung

Forum Alte Musik Augsburg
Sabine Lutzenberger (Sopran); Terry Wey (Alt); Bernd Oliver Fröhlich (Tenor); Tim Whitely (Bariton); Joel Frederiksen (Bass); Hans Ganser (Bassbariton und Schlagzeug); Baptiste Romain (Fidel); Elizabeth Rumsey (Fidel), Viola da Gamba; Iris Lichtinger (Renaissanceblockflöten); Angelika Radowitz (Bassdulzian); Michael Eberth (Clavichord, Orgel, Cembalo); Wolfram Oettl (Cembalo)  

Augsburger Liederbuch
Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg birgt einen ganz besonderen Schatz: die umfangreiche Handschrift 2°. Cod. 142a ist ein musikgeschichtlicher Schatz ersten Ranges. Sie wurde von mehreren Schreibern in Kreisen der Augsburger Bürgerschaft in den Jahren zwischen etwa 1505 und 1518 angefertigt. Als Spiegelbild der hohen musikalischen Kultivierung des Augsburger Patriziats ist diese Handschrift ein höchst wertvolles Dokument der städtischen Kultur zu Beginn des 16. Es lässt sich nicht mehr feststellen, von wem sie in Auftrag gegeben und geschrieben wurde. Später war sie Teil der Musiksammlung des Augsburger Hans Heinrich Herwart (1520-1583) und kam von dort in die 1537 gegründete Augsburger Stadtbibliothek. Als Komponisten werden in der Handschrift Josquin des Prèz und Alexander Agricola genannt, zum Teil mit Werken, die nur hier überliefert sind. Auch Paul Hofhaimer, Heinrich Finck, Ludwig Senfl, Jacob Obrecht und andere - allesamt wichtige Musiker der Zeit um 1500 - lassen sich nachweisen. Der Inhalt des "Liederbuchs" ist vielfältig, fast bunt. Die Musik der freien Reichsstadt Augsburg zu Beginn des 16. Jahrhunderts ist hier repräsentiert: Neben einem damals international verbreiteten Repertoire an geistlichen Motetten und weltlichen Chansons gibt es eine große Anzahl anonym überlieferter Vokal- und Instrumentalsätze, die nur in dieser Handschrift zu finden sind. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tänzen, die sich auf das Wirken des Augsburger Stadtpfeifers beziehen (der Pfeifer Jacob von Hurlach wird in einer Federprobe sogar namentlich erwähnt). Mit dieser CD präsentieren wir eine Weltersteinspielung von Kompositionen aus dem "Augsburger Liederbuch". Sie spiegelt die Breite des Repertoires - einschließlich der nur hier überlieferten Stücke - und den Reichtum des musikalischen Lebens in Augsburgs "Goldenem Zeitalter" wider. (Text: Hans Ganser)


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